Wie viele Rollen haben Manager eigentlich?

Teil 1: Die interpersonellen Rollen von Managern


Ganzheitliche Sparringspartnerin Monika Meiler zeigt die interpersonellen Rollen von Managern auf.

Ganzheitliche Sparringspartnerin Monika Meiler zeigt die interpersonellen Rollen von Managern auf.

Wir Menschen nehmen in den unterschiedlichen Situationen, in die uns das Leben immer wieder bringt, ganz unterschiedliche Rollen ein. Wenn wir geboren werden, sind wir Söhne oder Töchter, wir sind vielleicht grosse Schwester oder kleiner Bruder, später sind wir Freund und Freundin, wir sind Partner und Kollegen. Jetzt könnte man sagen, Führungskraft sein, das ist ja eine Rolle. Kann man. In der Praxis merkt man aber, es ist viel komplexer.

Henry Mintzberg – ein vielzitierter kanadischer Professor für Betriebswirtschaft und Management – gab den Managern ganze zehn Rollen und teilte diese in drei Kategorien auf.

  1. Interpersonelle Rollen
  2. Informationelle Rollen
  3. Entscheidungsrollen

In diesem Blog möchte ich die Interpersonellen Rollen vorstellen. Unter die Interpersonellen Rollen fallen:

  • Galionsfigur
  • Leader
  • Vernetzer

Galionsfigur: Der Manager verkörpert das Unternehmen nach aussen und innen. Nach aussen beispielsweise, wenn er in politische Sendungen eingeladen wird und sich anspruchsvollen Fragen stellen muss. Nach innen beispielsweise, wenn er Mitarbeitende an Round Tables einlädt und mit ihnen in Austausch geht, um den Puls zu fühlen. Gut gefüllt ist diese Rolle, wenn sie Klarheit und Transparenz schafft. Oft erlebe ich, dass diese Galionsfiguren viel zu viel dem Zufall überlassen. Oft sind sie schlecht vorbereitet – und das ist gerade bei Veränderungsprozessen suboptimal. Denn, wenn keine klaren Sprachregelungen gelten, gibt es viel Interpretationsspielraum und das kann sich kontraproduktiv auf die Mitarbeitenden, Kunden, Lieferanten, Mitbewerber, Politik, usw. auswirken.

Leader: Er ist die tatsächliche Führungsfigur. Leader zu sein heisst, wirklich Vorgesetzter zu sein, alle Ziele und Erwartungen unter einen Hut zu bekommen und die KPIs zu erreichen. Ich erlebe oft bei meinen Kunden, dass diese Rolle extrem herausfordernd ist, denn wenn die Ziele nicht erreicht werden, steigt der Druck. Und oft wird dieser Druck ungefiltert über die Hierarchiestufen bis an die Basis weitergegeben. Leader sein heisst auch, die Mitarbeitenden anzuleiten und sie zu einem gewissen Grad zu motivieren.

Vernetzer: Die Rolle des Vernetzers widmet sich dem Aufbau und der Pflege von Kontakten innerhalb und ausserhalb des Unternehmens. Als richtige Vernetzer erlebe ich wenige meiner Kunden. Ich stelle immer wieder fest, dass das Netzwerken nach aussen häufig so gut wie gar nicht funktioniert oder nur oberflächlich. Man(n) vernetzt sich vielleicht über social media, leider nur mit dem Ziel, über einen Kontakt mehr zu verfügen. Wenn es um „geben“ und „nehmen“ geht, kommt schnell ein mulmiges Gefühl auf und man(n) bleibt seinem Gärtchen treu. Auch innerhalb des Unternehmens findet wenig networking statt, was zu immensen Verlusten von Energien und Synergien durch ungenutzte Kapazitäten führt.

Wie sieht das bei Ihnen aus? Führen Sie in allen drei interpersonellen Rollen? Wenn Sie gerne mit jemanden über Ihre Führungsrollen sprechen wollen, melden Sie sich bei mir.

Ihre Monika Meiler

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