Welchen Sinn hat das alles?

Haben Sie sich das auch schon mal gefragt? Mir begegnet diese Frage in Coachings häufig dann, wenn meine Klienten das Gefühl haben, nicht mehr wirklich gebraucht zu werden und wenn ihnen Anerkennung abhandenkommt. Das muss nicht mal heissen, dass sie weniger oder nicht mehr für ihre Arbeit gelobt werden – Manager haben oft Positionen, in denen sie so gut wie gar kein Lob erfahren – aber, wenn wir jeden Tag für etwas kämpfen und echtes Interesse seitens unseres Umfelds ausbleibt, kommen wir ins Grübeln, ob wir noch das richtige machen.


Gebraucht zu werden, hat für uns eine immense Bedeutung. Beispielsweise, wenn wir stellensuchend sind. Viele Menschen fallen genau dann in ein tiefes Loch, weil sie sich abgeschottet von der Welt und unnötig fühlen. Gerade deshalb ist zumindest eine Tagesstruktur hilfreich, damit erkennen viele wieder einen Sinn im Leben.

Es gibt auch einen ganz bestimmten Lebensabschnitt, der diese Frage immer wieder ans Licht holt: die Pension. Für viele ist der Übergang in die Rente, als würde jemand bei ihnen die Stopptaste des Lebens drücken. Bei einem selbst hört irgendwie alles auf, während es bei den anderen munter weitergeht. Auf einmal hat man ganz viel Zeit, um sich mit sich und seinem eigenen Leben zu beschäftigen und irgendwie auch alles in Frage zu stellen.

Tagein tagaus streben wir, die einen mehr, die anderen weniger, nach Sicherheit. Sobald wir aber keine Rückmeldung mehr von unserer Umwelt bekommen, schweben wir im luftleeren Raum und wissen nicht mehr, was richtig und was falsch ist. Auf einmal müssen wir alles alleine entscheiden und uns selbst Bestätigung geben. Das ist eine komplett andere Situation, als wenn wir jeden Tag mit anderen Menschen für dieselbe Sache kämpfen.

Es muss keine Extremsituation sein, die uns ins Nachdenken über unser Leben bringt, es kann auch einfach das Gefühl von Unzufriedenheit sein, das uns unser Leben hinterfragen lässt. Ich muss da immer wieder an eine Situation zurückdenken, die ist schon viele Jahre her. Bei einem ganz normalen Strategie-Meeting teilte einer der Manager mit, dass er das Unternehmen verlassen werde. Er hat damals eine Leitungsstelle in einem Altersheim angenommen. Auf die Warum-Frage, sagte er: „Ich möchte etwas Sinnvolles machen“. Dieser Satz hat eine solche Betroffenheit bei den Kollegen ausgelöst, jeder der Führungskräfte hat in diesem Moment innegehalten, sich selbst gescannt und sich die Frage gestellt: „Welchen Sinn hat das, was ich hier in meinem jetzigen Job mache?“.

Für jeden von uns ergibt etwas anderes Sinn, das hat mit unseren Werten zu tun. Einer sieht Sinn darin, möglichst viel (persönlichen) Erfolg zu haben, andere wollen lieber andere Menschen unterstützen. Deshalb ist jemand, der seine Werte hinterfragt immer auf einem guten Weg, den eigenen Sinn des Lebens zu finden.

Sie fragen sich das gerade? Ich stehe Ihnen gern zur Seite.

Ihre Monika Meiler

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