„Meine Mitarbeiter lassen sich nicht fördern“

Wie Sie Ihren Mitarbeitern wirklich etwas Gutes tun können? Lernen Sie sie kennen und verstehen.

 


Auch wenn unter Mitarbeitern häufig das Gerücht umhergeht, sie würden nicht ernstgenommen werden und allein ihr Arbeitseinsatz sei von Belang, meinen es viele Führungskräfte gut mit ihren Mitarbeitern. Es gibt nur ein Problem: Wir schliessen von uns auf andere. Wir denken, was für uns das Beste ist, muss auch das Beste für andere sein. Fakt ist aber, wir werden alle mit anderen Werten gross, manche haben wir bereits, wenn wir zur Welt kommen, weil sie genetisch angelegt sind, andere entwickeln sich aufgrund von Erfahrungen. Nur gleich sind diese Werte so gut wie bei niemanden.

Das führt dazu, dass Führungskräfte (die selbst häufig ein Interesse an Erfolg haben, sonst wären sie nicht auf dieser Position) es nicht verstehen können, warum ihre Mitarbeiter genau auf diesem Ohr taub sind. Sie sehen schon vor ihrem geistigen Auge, wie ihre Mitarbeiter tolle Ausbildungen machen, um danach mehr Chancen auf dem Markt zu haben. Sie sehen sich also selbst als Gönner und Mentor. Wenn Mitarbeiter solche Angebote ablehnen, weil sie gar kein Interesse daran haben, kommt das Gefühl von Undankbarkeit und falscher Arroganz auf.

Dabei sind die Mitarbeiter vielleicht einfach zufrieden und der Meinung, es genügt, was sie besitzen, weil sie Freude daran haben, wie es ist und eigentlich gar nichts Anderes wollen. Wenn Sie als Führungskraft diese Haltung bei Ihrem Mitarbeiter erkennen, versuchen Sie nicht, ihn umzustimmen. Heute leben wir bereits in einer Gesellschaft, in der ein immenser Druck herrscht. Ständig stehen wir im Wettbewerb und werden dazu angetrieben, noch höher, schneller, weiter zu gehen. In solch einem Umfeld erfordert es viel Mut, sein eigenes Ding durchzuziehen.

Stellen Sie sich mal vor, Ihre Mitarbeiter machen die Weiterbildung nur ihnen zuliebe – wem hilft das? Am Ende ist das rausgeschmissenes Geld, weil nicht das eigentliche Wollen, sondern ein Müssen dahintersteht. Es gibt auch bestimmte Berufe, die wurden früher angestrebt, weil Menschen sich „berufen“ fühlten. Heute geht es oft nur noch um Selbstverwirklichung, Geld und Status. Sogar in der Medizin ist das immer wieder zu beobachten. Warum werden Menschen Fachangestellte für Gesundheit oder Fachangestellte für Betreuung, wenn sie die Arbeit mit Menschen gar nicht sonderlich mögen? Viele nutzen es als eine Art Sprungbrett, vielleicht weil sie eher zu einem Medizinstudium zugelassen werden, wenn sie schon einen medizinischen Beruf haben?

Wenn Ihre Mitarbeiter bei Ihnen also eine Arbeit gefunden haben, die ihnen liegt und die sie mit Begeisterung ausfüllen, wägen Sie genau ab, ob Sie diese Haltung werten oder gar verurteilen möchten. Es ist für die Menschen, das Betriebsklima und das Endprodukt immer das Beste, wenn die Arbeit aus Leidenschaft und mit Herzblut gemacht wird, statt am Ende nur wegen des „Schmerzensgeldes“.

Ist das ein Thema, welches sie aktiv angehen möchten? Ich freue mich auf Ihren Anruf.

Ihre Monika Meiler

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